St.-Johanniskloster Stralsund
Historisches Klosterensemble
Im Jahr 1254 als Kloster der Franziskaner am Ufer des Strelasundes errichtet, gehört das St.-Johanniskloster zu den ältesten erhaltenen Gebäuden in der Hansestadt Stralsund. Das frühere Kloster befindet sich heute im Kerngebiet der als UNESCO-Welterbe ausgewiesenen Altstadt und bildet eine architektonische Mischung verschiedener Stilepochen, die von Gotik über Barock bis zum Klassizismus reicht.
Im Rahmen des sogenannten Stralsunder Kirchenbrechens 1525 wird das Kloster geplündert und in weiten Teilen verwüstet. Die Mönche fliehen oder bekennen sich zum evangelischen Glauben. Das Kloster liegt nun im Besitz der Stadt und wird als Armenhaus genutzt.
Mitte des 17. Jahrhunderts wird die gotische Hallenkirche durch einen Brand vernichtet. Aus der Ruine wird später die kleine Johanniskirche erbaut, die 1944 bei einem Bombardement zerstört wird. Die Klosteranlage wurde 1963 bis 1986 aufwendig restauriert. Es finden künftig Konzerte, Ausstellungen und Vorträge statt. Im Kloster sind Bereiche des Stralsunder Stadtarchivs untergebracht. Ein Kleinod im Johanniskloster ist die wertvolle Barockbibliothek.
Auf dem Hof des Klosters steht eine Judenstele als Erinnerung an die nahezu vollständige Vertreibung und Vernichtung der Stralsunder Juden durch die Nationalsozialisten. Im Innenhof der Kirchenruine mahnt eine Nachbildung der Pieta von Ernst Barlach an die Schrecken des Krieges.
Das Innere des Klostergebäudes ist wegen Sanierungsarbeiten bis auf Weiteres nicht zugänglich.